Prinzipien des Commoning Oya

Die folgende Liste ist unvollständig und versteht sich als erste Annäherung. Sie kann und soll fortgesetzt werden. # Indirekte Reziprozität Wer von einer Allmende nimmt, gibt etwas zurück und sorgt dafür, dass sie sich erneuern kann. Der Impuls des verantwortungsvollen Beitragens ­erwartet keine unmittelbare Gegengabe; er schreibt einem Commoning-Prozess seine Gemeinwohlorientierung ein. # Selbstorganisation Commoning entspringt dem konkreten Anliegen, etwas gemeinsam zu schaffen. Die Gruppe kann verteilte Verantwortlichkeiten zuweisen, aus denen sich aber keine Machtpositionen oder Dogmen entwickeln. # Vielfalt Commoning bringt eine hohe Diversität an möglichen Formen der Organisation, Entscheidungsfindung und Eigentumsregelungen hervor. Entscheidend ist nicht die Form, sondern der gemeinwohlorientierte Sinn einer Aktivität. # Schutz Jedes gelungene Commoning entwickelt Wege, um das, was gemeinsam geschaffen wurde, vor Missbrauch und Wiederaneignung zu schützen. # Iteration Robuste Lösungen für gemeinschaftliche Organisation finden sich am besten durch Ausprobieren, Fehlermachen, Reflektieren – und den nächsten Versuch. -> Fehlerfreundlichkeit # Konsens Das Konsensprinzip erfordert nicht, dass bei Abstimmungen alle »Ja« zu sagen haben. Vielmehr darf es keine Gegenstimmen geben. Dies bedingt die Bereitschaft, die eigene Meinung zurück- oder auf den Prüfstand zu stellen. -> besser: Konsent statt Konsens # Ubuntu Der aus der Bantu-Sprache stammende Begriff Ubuntu drückt aus, dass ich selbst nur aufgrund der Existenz anderer Lebewesen in der Welt bin. Diese ­Erkenntnis ist die Wurzel des für jedes Commoning notwendigen Vertrauens.

# Quelle

oya